Samstag, 2. August 2014

Via Alpina: Innerferrera - Rifugio Bertacchi

Die Wetterlage an diesem Morgen war unsicher. Da der Lokalwetterbericht für Nachmittag eine kurze Aufhellung prognostiziert hatte, schliefen wir aus und assen gemütlich unser Frühstück im Hotel Piz Vizan in Andeer, wo im Frühstücksraum ein liebevoll gepflegtes grosses Aquarium die Besucher in seinen Bann zieht. Wegen hoher Regenwahrscheinlichkeit kürzten wir die geplante Etappe und erkoren das Rifugio Bertacchi zum Tagesziel. Um 10 Uhr nahmen wir das Postauto, das uns wieder hinaufbrachte zum Ausgangspunkt Innerferrera. Von dort wanderten wir auf einer Fahrstrasse den Wald hinauf ins einsame Val Niemet.

Durchs Val Niemet zur italienischen Grenze
Bald schon fing es wieder zu regnen an, und einmal mehr zogen wir unsere Regenkleider über. Das Strässchen führte in angenehmer Steigung hinauf zur Alp Niemet. Dort setzte plötzlich starker Regen ein, und wir machten es uns unter dem Vordach des grossen Stalls gemütlich und warteten das Gröbste ab. Schon bald hellte es etwas auf, und wir marschierten weiter.

Dem Wildbach entlang
Die Wanderwege hatten sich inzwischen alle in kleine Bächlein verwandelt, weshalb wir leicht seitlich versetzt zum Weg gingen. Die Überquerung des angeschwollenen Bachs ohne Brücke wurde zur Herausforderung, die wir aber gut meisterten. Viele Frösche tummelten sich auf dem Pfad.

Überall Wasser
Bei der italienischen Grenze am Pass da Niemet fielen wieder ein paar Regentropfen und Nebelschwaden legten sich über das Gelände. Den Lago di Emet konnten wir im Nebel nur schwach erkennen.

Abstieg bei Nebel vom Pass da Niemet zum Lago di Emet
An unserem Ziel, dem Rifugio Bertacchi CAI, irrten wir im dichten Nebel vorbei, erkannten aber kurz darauf (GPS sei Dank) den Fehler und machten uns auf die Feinsuche. Bei schönem Wetter, so sagt man uns später, sehe man die Hütte schon von der Passhöhe aus.

Das Rifugio Bertacchi CAI (2'168 m.ü.M.)
Beim Eintreten wurden wir von der freundlichen Hüttenwirtin Graziella begrüsst. Sie stammt aus Sardinien und ist ein kleiner Wirbelwind. Wir hängten unsere triefnassen Sachen neben dem Ofen zum Trocknen auf, richteten unsere Plätze im Schlafsaal ein und setzten uns in die geheizte Stube. Den Nachmittag verbrachten wir mit Lesen und tauschten mit einem netten Paar aus der Schweiz viele Wandergeschichten aus.  Nach dem guten Nachtessen kosteten wir den Beerenschnaps, den Graziella selbst angesetzt hatte.

Bei Nässe beliebt: der warme Ofen
Tourendaten:
Strecke 11.4 km
Aufstieg 870 Hm, Abstieg 160 Hm
Zeit unterwegs 4 Std. 25 Min, davon in Bewegung 3 Std. 20 Min.

Hyperlinks:
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GPS-Track:

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